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Verteilte Transaktionen

Systeme für die verteilte Transaktionsverarbeitung (Transaction Processing, TP) sollen Transaktionen unterstützen, die heterogene Transaktionen verarbeitende Ressourcen in einer verteilten Umgebung umfassen. Unterstützt durch ein TP-System können durch eine Anwendung verschiedenste Aktionen in einer Transaktionseinheit zusammengefasst werden, z. B. das Abrufen einer Meldung aus einer Message Queuing-Warteschlange, das Speichern der Meldung in einer Microsoft SQL Server-Datenbank oder das Entfernen aller vorhandenen Verweise auf die Meldung aus einer Oracle Server-Datenbank. Da mehrere Datenressourcen einbezogen werden, müssen verteilte Transaktionen eine Einhaltung der ACID-Eigenschaften erzwingen, um Datenkonsistenz über alle Ressourcen hinweg zu gewährleisten.

Ein verteiltes TP-System wird aus mehreren zusammenwirkenden Einheiten gebildet, wie in den folgenden Abschnitten beschrieben. Es handelt sich hierbei um logische Einheiten, die sich auf demselben Computer oder auf unterschiedlichen Computern befinden können.

Monitore für die Transaktionsverarbeitung

Ein Transaktionsverarbeitungsmonitor (Transaction Processing, TP) bezeichnet Software, die zwischen einer Transaktionen verarbeitenden Anwendung und einer Ressourcensammlung eingebunden wird. Sie optimiert die Betriebssystemaktivitäten sowie die Netzwerkkommunikation und verbindet mehrere Clients mit mehreren Anwendungen, die auf mehrere Datenressourcen zugreifen können.

Anstatt eine Anwendung zu entwickeln, die eine verteilte Mehrbenutzerumgebung verwaltet, kann eine Anwendung entwickelt werden, die aus einzelnen Transaktionsanforderungen besteht. Der Monitor skaliert diese Anwendung nach Bedarf.

Unter Microsoft Windows 2000 steht Ihnen DTC (Distributed Transaction Coordinator) als TP-Monitor zur Verfügung.

Transaktions-Manager

In einer verteilten Transaktion verfügt jede beteiligte Ressource über einen Manager für lokale Transaktionen (TM), der eingehende und ausgehende Transaktionen auf dem entsprechenden Computer verfolgt. Der TP-Monitor weist einem TM die zusätzliche Aufgabe zu, alle Aktivitäten zwischen lokalen TMs zu koordinieren. Der TM, der die Transaktionsaktivitäten koordiniert, wird als Stamm-TM oder Koordinations-TM bezeichnet.

Ein TM koordiniert und verwaltet sämtliche Funktionen für die Transaktionsverarbeitung. Er ist jedoch nicht in der Lage, Daten direkt zu verwalten. Ressourcen-Manager behandeln Aktionen, die im Zusammenhang mit Daten stehen.

Ressourcen-Manager

Bei einem Ressourcen-Manager handelt es sich um einen Systemdienst, der persistente oder permanente Daten in Datenbanken, permanenten Meldungswarteschlangen oder Transaktionsdateisystemen verwaltet. Der Ressourcen-Manager speichert Daten und übernimmt die Datenwiederherstellung nach Systemabstürzen oder Ausfällen.

SQL Server und Message Queuing stellen Ressourcen-Manager bereit, die an verteilten Transaktionen beteiligt sind. Oracle, Sybase, Informix, IBM (für IBM DB2) und Ingres stellen ebenfalls kompatible Ressourcen-Manager für die entsprechenden Datenbankprodukte bereit.

Ressourcenverteiler

Ein Ressourcenverteiler verwaltet nicht permanente Zustände, die für eine gemeinsame Verwendung freigegeben werden können. Beispielsweise verwaltet der ODBC-Ressourcenverteiler (Open Database Connectivity) Pools für Datenbankverbindungen. Sobald eine Verbindung nicht mehr verwendet wird, erhält der Verteiler die Verbindung zur weiteren Verwendung zurück.

Siehe auch

Grundlagen der Transaktionsverarbeitung